Der Gemüsefenchel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo er aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen als winterharte Pflanze gedeiht, während er in kühleren Regionen zweijährig kultiviert wird. Neben dem Gemüsefenchel sind auch der süße Fenchel und der Gewürzfenchel bekannt. Fenchel, dessen Name sich vom lateinischen Wort fenum = „Heu“ abgeleitet, wurde bereits in der Antike vor allem von Griechen und Römern als Gemüse, Gewürzkraut und Heilpflanze sehr geschätzt. Bei den Griechen war er ein Symbol für Sieg und Erfolg. Bei den Römern, die den Fenchel vorwiegend als Gemüse aßen, zählte er zu den Hauptnahrungsmitteln. Sie glaubten, daß er die Sehkraft stärke. Vor allem in Italien und in Skandinavien, wo man ihn wie Spargel zubereitet, ist er auch heute noch sehr beliebt.
Die Fenchelwurzel besteht aus mehreren Blattschichten, die eine zwiebelförmige blassgrüne oder weißliche Knolle bilden, aus der einige kräftige, leicht gerippte hellgrüne Stängel herauswachsen. Die Stängel des süßen Fenchels können bis zu 1,80 m lang werden und tragen viele lange, dünne, gefiederte dunkelgrüne Blätter. Aus den kleinen gelben Blütendolden der Pflanze entstehen jeweils zwei längliche, gerippte hellgrüne Samen. Der milde, süßliche Geschmack des Gemüsefenchels erinnert an Anis oder Lakritze.
Roher Fenchel enthält reichlich Kalium sowie viel Vitamin C, Folsäure, Magnesium, Kalzium und Phosphor. Fenchel wirkt harntreibend, entkrampfend und anregend. Außerdem soll er Magenschmerzen lindern und fette oder schwer verdauliche Speisen bekömmlicher machen. Die ätherischen Öle enthalten Anethol, einen Stoff, der auch im Anis zu finden ist und die Ähnlichkeit im Geschmack erklärt.
Roh wird Fenchel in feine Streifen geschnitten im Salat verwendet. Er ist aber auch gegart, gratiniert oder gegrillt eine Delikatesse und harmoniert gut mit Hülsenfrüchten, mit Hasen-, Schweine-, Lamm- und Rindfleisch sowie zu Fisch und Meeresfrüchten.

