Die Gartenkresse ist die bekannteste der rund 80 Arten Lepidium. Die Pflanze ist einjährig, wächst äußerst rasch und wird 30-60 cm hoch. Ihre Blätter sind unregelmäßig eingeschnitten, gelappt, fiederteilig, glatt oder gekraust, und die weißen Blüten erscheinen, in Trauben vereinigt, im Juni/Juli. Beides, die erst später entwickelten Laubblätter und die Blüten, bekommen der Verbraucher, aber auch der Anbauer selbst – sofern er nicht Samenbau betreibt – nie zu Gesicht. Denn die Pflanzen werden bereits wenige Tage nach der Keimung, nur mit den zwei dreiteilig gefingerten Keimblättern versehen, geerntet.
Die Gartenkresse ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Neben Kohlenhydraten, Eiweiß und wenig Fett sind vor allem die Mineralstoffe Calcium, Kalium, Phosphor und Eisen stark vertreten und von den Vitaminen besonders B1, B2, B6 und C sowie das Provitamin A.
Der kräftige, würzige, etwas pikant-scharfe, rettich- oder entfernt senfartige Geschmack der Gartenkresse ist auf den Gehalt an Senfölglykosiden und Bitterstoffen zurückzuführen. Einige dieser Verbindungen sind antibiotische Wirkstoffe und machen, zusammen mit den übrigen Inhaltsstoffen, die Gartenkresse zu einem besonders im Winter und Nachwinter hochwertigem Gemüse. Sie wirkt appetitanregend, fördert die Blutbildung, den Magensaft- und Gallefluß und lindert Frühjahrsmüdigkeit.

