Als dem französischen König Ludwig XIV. zum ersten Mal eine Ananas gezeigt wurde, die exotischste und begehrteste Frucht im Europa des siebzehnten Jahrhunderts, biss er sogleich kräftig hinein. Unglücklicherweise hatte er seinen Bediensteten keine Gelegenheit gegeben, die Frucht vorher zu schälen und so verletzte er seine königlichen Lippen an der stacheligen Schale. Mit dieser Episode nahm die königliche Kultivierung der Ananas in Frankreich ein jähes Ende, bis im Jahre 1715 der nächste König den Thron bestieg.
Nun, wir wissen es heute besser. Die Ananas ist die Frucht einer winterharten Pflanze, die etwa 1 Meter hoch wird. Sie trägt lange, schlanke, harte Blätter mit stacheligen Rändern und entwickelt 100 oder mehr rotviolette Blüten, die rosettenartig um eine zentraleBlütenachse angeordnet sind. Diese unbefruchteten Blüten entwickeln sich zu einer einzigen Frucht, der Ananas, die erst 18 bis 20 Monate nach der Pflanzung geerntet werden kann. Somit ist die Ananas eine Sammelfrucht, die aus vielen Einzelfrüchten besteht, den „Augen“, die zu einem großen Fruchtverband zusammenwachsen.
Die frische Ananas enthält reichlich Vitamin C, Kalium, Magnesium und Folsäure sowie das eiweißspaltende Enzym Bromelin. Es wirkt nicht nur verdauungsfördernd, sondern verhindert auch, daß Gelatine fest und Milch sauer wird.
Es lohnt sich wirklich, die Mühe des Schälens auf sich zu nehmen, der einzigartige süß-saure Geschmack und das saftige Fruchtfleisch werden Sie belohnen.
